Muthi-Medizin und Aberglaube
Ein großes Problem für, aber nicht nur, Greifvögel, Falken und Eulen in Subsahara-Afrika ist die sogenannte Muthi-Medizin und der noch weit verbreitete Aberglaube. Die Muthi-Medizin ist im groben Vergleichbar mit der traditionellen chinesischen Medizin, deren Heilwirkung oftmals zumindest fragwürdig ist.
Muthi oder auch Muti bezeichnet traditionelle Heil- und Zaubermedizin in weiten Teilen des südlichen Afrika. Sie basiert vor allem auf der Verwendung von Pflanzen (uMuthi bedeutet im Zulu ursprünglich „Baum, Strauch“), wird aber je nach kultureller und regionaler Praxis auch durch mineralische und tierische Bestandteile ergänzt. Tierprodukte wie Fett, Knochen, Federn oder Schädel verschiedener Arten sind dabei in der Heilertradition fest verankert. (Quelle: wikipedia)
Gerade Greifvögel, Falken und Eulen spielen in traditionellen Muthi-Praktiken eine besondere Rolle. Ihnen werden sowohl schützende als auch magische, heilende oder „stärkende“ Wirkungen nachgesagt. Ihre Federn, Klauen oder sogar ganze Körperteile gelten als Zutaten, um Kraft, Weisheit, Schutz oder den Zugang zur spirituellen Welt zu fördern.
Kritische Folgen für den Artenschutz
Die Nachfrage nach tierischen Muthi-Bestandteilen hat direkte Auswirkungen auf wildlebende Vogelarten:
- Viele Greifvogel-, Falken- und Eulenarten stehen heute unter erheblichem Sammel- und Handelsdruck.
- In einigen Regionen werden Eulen, wie auch im Mittelalter in Zentraleuropa, fälschlicherweise als „Unglücksbringer“ oder „Hexentiere“ verfolgt, was die Nutzung in Muthi noch verstärkt.
- Der illegale Fang, Handel und Einsatz dieser streng geschützten Arten gefährdet Populationen, und bringt sie vielerorts an den Rand des Aussterbens
Artenschutz und Aufklärung
In vielen afrikanischen Ländern bemühen sich heute Behörden, NGOs und lokale Heiler um einen verantwortungsvolleren Umgang mit Muthi-Praktiken. Es gibt Initiativen, die ausschließlich auf pflanzliche Heilmittel setzen, um bedrohte Wildtiere zu schützen. (Quelle: cordis.europa)
Moderne Natur- und Tierschutzprojekte setzen auf Dialog, Bildungsarbeit und alternative Rituale, um den kulturellen Wert der Tradition mit dringend notwendigem Artenschutz zu verbinden.
Hier wollen wir von der RCI ansetzen, denn auch Heute ist die Muthi-Medizin und Aberglaube ein großes Gefährdungspotenzial für Greifvögel, Falken und Eulen.
Trigger-Warnung!
In der nachfolgenden Gallerie sind Bilder von lebenden, aber auch toten Tieren auf sogenannten „Fetish Markets“ im Subsahara-Afrika zu sehen, die das drastische Ausmaß zeigen. Diese Bilder können erschreckend und verstörend wirken, aber wir sind der Meinung, dass man seine Augen vor diesem Leid nicht verschließen darf.
